Etwa 50 Prozent der Verbraucher geben an, beim Kauf darauf zu achten, ob der Anbieter ökologisch verantwortbar handelt. – Studie „Nachhaltigkeit lohnt sich – Gesellschaft und Unternehmen im Wandel“ der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW)
Bei vielen Kaufentscheidungen, die getroffen werden, steht heute das Thema Nachhaltigkeit an erster Stelle. Ernährung, Kleidung oder Reisen – die Verbraucher legen vermehrt Wert auf nachhaltig hergestellte Produkte. Etwa 50 Prozent der Verbraucher geben an, beim Kauf darauf zu achten, ob der Anbieter ökologisch verantwortbar handelt. So die Studie „Nachhaltigkeit lohnt sich – Gesellschaft und Unternehmen im Wandel” der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Effizienzsteigerung in der Produktion und Nachhaltigkeit schließen sich also keineswegs gegenseitig aus. Im Gegenteil: Ein nachhaltiges Image wird immer mehr zum Wettbewerbsvorteil, denn mit ihm lassen sich Verkaufszahlen steigern, neue Kunden und Mitarbeiter gewinnen.
Es gibt einige Punkte, die auf dem Weg zu einem nachhaltig(er)en Wirtschaftsunternehmen beachtet werden müssen. Aber es lohnt sich: Unternehmen, für die Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie ist, werden zum Beispiel auf besondere Weise von der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) gewürdigt. Ob Handwerksbetrieb, mittelständischer Zulieferer oder Global Player – die WIN fördert seit ihrer Gründung 2010 nachhaltiges Wirtschaften in Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der Landesregierung haben Unternehmen Erfolgskriterien für nachhaltiges Wirtschaften erarbeitet. Auf diese Weise soll gemeinsames Wissen gebündelt und ein gegenseitiger, gewinnbringender Austausch angetrieben werden.
Aber was ist eigentlich „nachhaltig?“
Obwohl der Begriff Nachhaltigkeit so oft und gerne genutzt wird, kennt wahrscheinlich kaum jemand seine genaue Bedeutung – bis heute existiert auch keine einheitliche Definition des Begriffs. Nach dem sogenannten „Dreieck der Nachhaltigkeit“ müssen ökologische und ökonomische Aspekte sowie soziale Gerechtigkeit geachtet werden, damit sich ein Unternehmen „nachhaltig“ nennen darf. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) forderte bereits 1996, dass wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte gleichrangig berücksichtigt werden sollen, wenn von nachhaltigem Handeln gesprochen wird. Der Verband betrachtete nachhaltige Entwicklung nicht als ein einseitiges ökologisches, sondern als ein ganzheitliches Zukunftskonzept, bei dem jeder der drei Bereiche dazu beitrage, dass eine langfristige und tragfähige Entwicklung möglich werde.
Ein Wirtschaftsunternehmen, das Nachhaltigkeit lebt, sollte also mehr als nur Umweltschutz betreiben: Beispielsweise behandelt ein nachhaltiger Betrieb Mitarbeiter, Zulieferer und Co. fair, schafft Rahmenbedingungen für eine gewinnbringende internationale und nationale Nachhaltigkeitskommunikation oder schafft Transparenz des Wertschöpfungsprozesses und des Produktzyklus. Die WIN hat eine Charta entwickelt, mit der sich diese Nachhaltigkeit messen lässt. Sie fungiert als Nachhaltigkeitsmanagement-System, das eine Bewertungsfunktion innehat, dient aber auch als Kommunikationsmittel für Unternehmen untereinander. Mit der Unterzeichnung der WIN-Charta geben die Unternehmen das Versprechen, nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Verantwortung zu tragen.
Global Goals der WIN-Charta
175 Unternehmen in Baden-Württemberg haben sich bisher zu den insgesamt 12 Leitsätzen, die in der Charta verankert sind, freiwillig selbstverpflichtet – wir, die Abt Mediengruppe, sind stolz, als erstes Unternehmen unsere Unterschrift gesetzt zu haben. Die Leitsätze widmen sich Punkten wie Menschen- und Arbeitnehmerrechten, Produktverantwortung, nachhaltiger Innovation und regionalem Mehrwert. Wir widmen uns im besonderen Maße Leitsatz Nr. 6 und Nr. 11.
Leitsatz Nr. 6 – Produktverantwortung
“Wir übernehmen für unsere Leistungen und Produkte Verantwortung, indem wir den Wertschöpfungsprozess und den Produktzyklus auf ihre Nachhaltigkeit hin untersuchen und diesbezüglich Transparenz schaffen.”
Papier, Kartonage, Wasser, Farben und Energie sind Ressourcen, die wir als Druck- und Medienunternehmen täglich verwenden. Wir möchten den Verbrauch von Holz, dem Grundstoff von Papier und Kartonage, reduzieren und den Einsatz von zertifiziertem Holz aus nachhaltiger
Leitsatz Nr. 11 – Regionaler Mehrwert
„Wir setzen auf allen Unternehmensebenen Anreize zum
Umdenken und zum Handeln und beziehen sowohl unsere Mitarbeiter als auch alle anderen Anspruchsgruppen (z.B. Kunden, Lieferanten, etc.) in einen ständigen Prozess zur Steigerung der unternehmerischen Nachhaltigkeit ein“
Forstwirtschaft steigern. Die Ressourceneffizienz wollen wir weiter steigern, indem wir Strom einsparen und den Recyclingkreislauf dank fein sortierter Abfälle optimieren.
Die Ziele, die in Leitsatz Nr. 6 verankert sind, können nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten die Möglichkeiten zur Steigerung der Ressourceneffizienz kennen und sich an der Umsetzung beteiligen. Geschäftspartner, Mitarbeiter und das lokale Umfeld arbeiten gemeinsam am Erfolg. Auf diese Weise verankern wir Nachhaltigkeit fest in unserem Unternehmensbild und konnten bereits großartige Erfolge verzeichnen. Auf welche Weise dies uns gelungen ist, erfahren Sie in Teil 2.